MLEM: Die Astrokatzen - Samtpfoten auf galaktischer Mission

MLEM: Die Astrokatzen - Samtpfoten auf galaktischer Mission

In der wachsenden Welt der Brettspiele für Familien taucht manchmal ein Titel auf, der allein durch seinen Namen Aufmerksamkeit erregt. MLEM: Die Astrokatzen ist genau so ein Spiel - ein unterhaltsames Würfelspiel mit Push-Your-Luck-Mechanik, das Katzenliebhaber und Weltraumfans gleichermaßen begeistert. Hinter diesem ungewöhnlichen Namen verbirgt sich eine kosmische Katzengeschichte, die uns ins Jahr 2075 entführt, als die Samtpfoten die Kontrolle über die Erde übernommen haben und nun ihre Blicke auf die Weiten des Weltalls richten. In diesem ausführlichen Testbericht zu MLEM: Die Astrokatzen erfährst du alles über dieses außergewöhnliche Familienspiel für 2-5 Spieler aus der Feder von Spieleautor-Legende Reiner Knizia, das bei Rebel Studio erschienen und von Asmodee auf Deutsch veröffentlicht wurde.

Katzenjammer im Weltall: Das Spielkonzept von MLEM

Im Brettspiel MLEM: Die Astrokatzen übernimmst du die Leitung einer der fünf CASA-Zentren (Cat Aeronautics and Space Agency) und schickst deine pelzigen Astronauten auf gewagte Weltraumexpeditionen. Dein Ziel ist es, möglichst viele Siegpunkte zu sammeln, indem du strategisch Monde besetzt, Mehrheiten auf Planeten sicherst und dich bis in die Tiefen des Alls vorwagst. Aber Vorsicht: Mit jedem Würfelwurf steigt die Gefahr eines Absturzes deiner Rakete!

Die Weltraumexpeditionen mit den Astrokatzen funktionieren als klassisches Push-Your-Luck-Spiel, bei dem du stets entscheiden musst: Weiterfliegen und mehr riskieren oder sicher landen und die bereits erreichten Punkte sichern? Diese Grundmechanik wird durch taktische Elemente wie die unterschiedlichen Fähigkeiten deiner Astrokatzen und Mehrheitswertungen auf den Planeten angereichert, was MLEM: Die Astrokatzen zu einem perfekten Familienspiel mit Tiefgang macht.

Spielmaterial und Aufmachung: Hochwertige Ausstattung der Astrokatzen

Beim Öffnen der MLEM: Die Astrokatzen Spielbox wird schnell klar: Für einen Preis von etwa 35 Euro bekommst du hier einiges geboten. Das Herzstück des Brettspiels ist die beeindruckende Weltallmatte aus Stoff, die ausgerollt fast einen Meter lang ist und einen genähten Rand für längere Haltbarkeit besitzt. Die Spielmatte zeigt die Reiseroute deiner Rakete durch das All, mit verschiedenen Monden und Planeten zum Landen.

Das weitere Spielmaterial von MLEM: Die Astrokatzen umfasst:

  • 8 Astrokatzen-Marker pro Spieler mit unterschiedlichen Fähigkeiten
  • Eine Raketentafel und Spieler-Tableaus
  • 6 Spezialwürfel mit den Werten 1-4 und Nachbrenner-Symbolen
  • Eine Holzrakete und ein Holz-UFO (für das entsprechende Modul)
  • Diverse Plättchen für Punkte, Ziele und die Module
  • Einen Absturzmarker

Die Qualität aller Spielkomponenten ist durchweg gut. Die Marker haben eine solide Kartonstärke, die Würfel liegen angenehm in der Hand, und die Illustrationen passen perfekt zum Thema. Der gewählte Zeichenstil ist farbenfroh und humorvoll, mit vielen liebevollen Details wie Katzenspielzeug auf den Punktemarkern. Die gesamte Optik des Spiels ist "katzifiziert" und verleiht dem Familienspiel MLEM einen eigenen Charme, der sowohl Katzenliebhaber als auch Weltraumfans ansprechen dürfte.

Spielablauf: Die Regeln von MLEM: Die Astrokatzen erklärt

Eine Partie MLEM: Die Astrokatzen läuft über mehrere Expeditionen ab, bis entweder ein Spieler alle seine acht Katzen im Weltall untergebracht hat oder die Rakete zum elften Mal abgestürzt ist. Jede Spielrunde folgt diesem Ablauf:

1. Startphase bei MLEM

Der aktuelle Startspieler setzt eine seiner Astrokatzen als "Captain" auf die Raketentafel. Reihum platzieren alle anderen Spieler ebenfalls eine ihrer Katzen in der Rakete. Die Position in der Rakete ist wichtig, denn sie bestimmt die Reihenfolge, in der die Spieler später entscheiden können, ob sie aussteigen möchten.

2. Reisephase mit Würfelentscheidungen

Der Captain würfelt mit allen verfügbaren Würfeln (zu Beginn sind es sechs). Das aktuelle Feld der Rakete gibt vor, welche Würfelwerte für die Weiterreise genutzt werden können. Der Captain wählt eine oder mehrere Gruppen mit erlaubten Würfelwerten und bewegt die Rakete entsprechend der Summe vorwärts.

Alle verwendeten Würfel werden danach beiseitegelegt und stehen für diese Expedition nicht mehr zur Verfügung - mit einer Ausnahme: Würfel mit dem Nachbrenner-Symbol dürfen immer wiederverwendet werden. Sollte kein gültiger Würfelwert vorhanden sein, stürzt die Rakete ab, und alle Katzen an Bord kehren zu ihren Besitzern zurück (außer denen mit Fallschirm-Fähigkeit).

3. Landephase und strategische Entscheidungen

Nach jeder Bewegung der Rakete beginnt beim Captain eine Entscheidungsrunde: Jeder Spieler kann wählen, ob seine Katze aussteigt und auf dem benachbarten Mond oder Planeten landet oder ob sie an Bord bleibt, um eventuell weiter zu fliegen und höhere Belohnungen zu erhalten.

Auf Monden gibt es sofort Punkte in Form von Plättchen. Auf Planeten werden die Punkte erst am Ende des Spiels vergeben, basierend auf Mehrheiten. Steigt der Captain aus, übernimmt die nächste Katze in der Reihenfolge das Kommando und würfelt mit den verbliebenen Würfeln weiter.

Die Expedition endet, wenn entweder alle Katzen ausgestiegen sind, die Rakete abgestürzt ist oder das Ende der Strecke erreicht wurde.

4. Spielende und Wertung bei MLEM: Die Astrokatzen

Sobald das Spielende eintritt, folgt die abschließende Wertung:

  • Punkte für Monde (bereits während des Spiels vergeben)
  • Punkte für Planeten nach Mehrheiten
  • 5 Punkte für jedes erfüllte Zielplättchen
  • Punkte aus den verschiedenen Modulen (falls verwendet)

Wer die meisten Siegpunkte sammeln konnte, gewinnt das Brettspiel MLEM: Die Astrokatzen und wird zur erfolgreichsten Katzenraumfahrtbehörde gekürt.

Die speziellen Astrokatzen-Fähigkeiten bei MLEM

Ein taktisches Element des Spiels MLEM: Die Astrokatzen sind die acht unterschiedlichen Astrokatzen-Typen, die jeder Spieler zur Verfügung hat:

  • Doppelpunkte-Katzen: Drei verschiedene Typen, die jeweils doppelte Punkte auf Monden, Planeten oder in den Tiefen des Weltalls bringen
  • Fallschirm-Katze: Kann bei einem Absturz trotzdem noch auf einem Mond oder Planeten landen
  • Extra-Würfel-Katze: Bringt einen zusätzlichen Würfel mit dem Wert "1" ins Spiel
  • Satellit-Katze: Erlaubt einen vorverlegten Start auf dem Spielfeld
  • Weitere Spezialkatzen: Mit besonderen Vorteilen für bestimmte Situationen

Diese unterschiedlichen Fähigkeiten der Spielfiguren erfordern taktisches Denken: Welche Katze setzt du wann ein? Wann ist der beste Zeitpunkt für deine Fallschirm-Katze? Wie nutzt du die Doppelpunkte-Katzen optimal? Diese Entscheidungen geben dem Brettspiel MLEM eine zusätzliche Tiefe über den reinen Würfelglücksfaktor hinaus.

Die Module: Erweiterungsmöglichkeiten für MLEM: Die Astrokatzen

MLEM: Die Astrokatzen bietet drei optionale Module, die einzeln oder in Kombination verwendet werden können, um mehr Abwechslung ins Spielgeschehen zu bringen:

Modul "Erkundung" - Boni auf dem Weg durchs All

Zu Beginn werden fünf zufällige Erkundungsplättchen auf bestimmten Feldern der Weltallmatte platziert. Landet die Rakete auf einem solchen Feld, darf der Captain das Plättchen aktivieren und erhält verschiedene Vorteile wie Extrapunkte, zusätzliche Bewegungsfelder oder die Rückgabe eines bereits verwendeten Würfels. Diese Bonusplättchen bieten zusätzliche taktische Möglichkeiten für den Kapitän.

Modul "Geheimmissionen" - Persönliche Ziele für Astrokatzen

Jeder Spieler erhält vier Missionsplättchen und wählt davon drei aus. Diese stellen geheime Ziele dar, wie beispielsweise "Platziere eine Astrokatze auf einem bestimmten Planeten". Je mehr persönliche Missionen du erfüllen kannst, desto mehr Punkte erhältst du am Spielende: Eine Mission bringt 2 Punkte, zwei Missionen 5 Punkte und alle drei Missionen sogar 10 Punkte. Die Geheimmissionen verleihen dem Familienspiel eine zusätzliche strategische Ebene.

Modul "UFO" - Variierende Spielbedingungen

Bei diesem Modul kommt ein UFO-Marker ins Spiel, der sich von oben nach unten bewegt. Bei jeder Expedition wird ein UFO-Plättchen aufgedeckt, das bestimmt, wie viele Würfel zur Verfügung stehen (4-6) und welche Spezialfähigkeiten für diese Runde gelten. Solche Fähigkeiten können sein: einen zusätzlichen Würfel erhalten, alle Würfel einmal neu würfeln dürfen oder am Ende der Reisephase keine Würfel abgeben müssen.

Die Erweiterungsmodule für MLEM: Die Astrokatzen fügen sich nahtlos ins Grundspiel ein, ohne die Komplexität wesentlich zu erhöhen. Sie bringen aber willkommene Varianz und zusätzliche taktische Möglichkeiten, sodass keine zwei Partien gleich ablaufen und der Wiederspielwert deutlich steigt.

Spielgefühl: Das bietet MLEM: Die Astrokatzen am Spieltisch

MLEM: Die Astrokatzen ist im Kern ein Push-Your-Luck-Würfelspiel, bei dem das Abwägen von Risiken im Vordergrund steht. Mit jedem weiteren Würfelwurf wird die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes größer, aber auch die potenzielle Belohnung steigt. Diese Grundspannung sorgt für emotionale Momente am Spieltisch, wenn alle mitfiebern, ob die Expedition gelingt oder in einem spektakulären Absturz endet.

Ein besonderer Reiz entsteht durch die semi-kooperative Dynamik: Als Passagier an Bord hoffst du, dass der Captain gute Würfelwürfe hat und die Rakete sicher zu deinem Wunschziel steuert. Gleichzeitig bist du in Konkurrenz mit allen anderen Spielern um die besten Landeplätze.

Spielerfahrung bei verschiedenen Spielerzahlen

Die Spielerzahl bei MLEM: Die Astrokatzen beeinflusst das Spielerlebnis deutlich:

  • Mit 2 Spielern: Das Würfelspiel wirkt etwas zu zufällig und die Monde füllen sich nur langsam. Hier empfiehlt sich eine Hausregel, dass jeder Spieler zwei Katzen pro Expedition einsetzen darf.
  • Mit 3-4 Spielern: MLEM: Die Astrokatzen entfaltet seine volle Wirkung mit einer guten Balance aus strategischen Möglichkeiten und überschaubarer Spieldauer. Diese Spieleranzahl bietet das optimale Erlebnis.
  • Mit 5 Spielern: Das Brettspiel wird interaktiver und umkämpfter, wobei die Spielzeit auf etwa 60 Minuten ansteigen kann.

Ein großer Pluspunkt von MLEM: Die Astrokatzen ist die geringe Downtime. Da alle Spieler vom Würfelergebnis des Captains betroffen sind und jederzeit entscheiden müssen, ob sie aussteigen möchten, bleibt jeder ständig involviert. Dies hält die Aufmerksamkeit aller Spieler auch dann hoch, wenn sie nicht am Zug sind.

Spieldauer und Spielerlebnis

Mit einer Spielzeit von 30-60 Minuten ist MLEM: Die Astrokatzen perfekt für einen Spieleabend, bei dem mehrere Partien hintereinander gespielt werden können. Die durchschnittliche Spieldauer variiert je nach Anzahl der Spieler und deren Vertrautheit mit den Regeln, bleibt aber in einem angenehmen Rahmen für ein Familienspiel.

Fazit: MLEM: Die Astrokatzen im Test - Kosmischer Katzenspaß mit Tiefgang

MLEM: Die Astrokatzen ist ein gelungenes Familienspiel, das mit seiner Mischung aus Würfelglück und taktischen Entscheidungen überzeugt. Die Push-Your-Luck-Mechanik sorgt für spannende Momente und emotionale Höhen und Tiefen am Spieltisch. Mit seiner Spielzeit von 30-60 Minuten und dem einfachen Einstieg eignet es sich perfekt für Spieleabende mit Familie und Freunden.

Was spricht für MLEM: Die Astrokatzen?

  • Leichte Spielregeln - einfach zu erlernen, aber mit taktischer Tiefe
  • Hochwertiges Spielmaterial mit ansprechender Optik, besonders die große Stoffmatte
  • Geringe Downtime durch ständige Einbindung aller Spieler
  • Gute Erweiterbarkeit durch die drei Module für mehr Abwechslung
  • Semi-kooperative Elemente schaffen interessante Spielsituationen
  • Ideales Einstiegsspiel für Familien und Wenigspieler
  • Spannendes Thema mit Katzen im Weltall

Was spricht gegen MLEM: Die Astrokatzen?

  • Hoher Glücksfaktor durch die Würfel, nichts für Strategiepuristen
  • Zu zweit nicht optimal ohne Hausregeln
  • Keine Anpassung des Spielplans an verschiedene Spielerzahlen
  • Module bieten zwar Abwechslung, erhöhen aber die Komplexität nur geringfügig

MLEM: Die Astrokatzen ist ein Brettspiel, das besonders für Familien und Gelegenheitsspieler einen hohen Wiederspielwert bietet. Es eignet sich hervorragend als Einstieg in die Welt der modernen Brettspiele, da es zugänglich ist, aber dennoch genügend taktische Entscheidungen bietet, um auch erfahrenere Spieler zu unterhalten.

Die liebevolle Gestaltung und das ungewöhnliche Thema machen MLEM: Die Astrokatzen zu einem Hingucker, der sowohl Katzen- als auch Weltraumfans ansprechen dürfte. Die BoardGameGeek-Bewertung von 7.2 spiegelt die positive Aufnahme in der Spielergemeinschaft wider.

Wer auf der Suche nach einem unterhaltsamen, nicht zu komplexen Würfelspiel mit Push-Your-Luck-Mechanik und trotzdem relevanten Entscheidungen ist, sollte MLEM: Die Astrokatzen definitiv ausprobieren – vorausgesetzt, man kann mit dem Zufallfaktor leben. Für Strategiepuristen, die vollständige Kontrolle über ihr Spielgeschick haben möchten, ist dieses Spiel hingegen weniger geeignet.

Insgesamt ist MLEM: Die Astrokatzen ein gelungenes Werk von Reiner Knizia. Wenn du bereit bist, mit deinen Samtpfoten ins All zu starten, erwartet dich ein kosmisches Abenteuer voller Spannung und Spaß!

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