Sonntag, März 9, 2025
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Asmodee wird eigenständig: Die Abspaltung von Embracer und ihre Folgen

Die Asmodee Group, einer der führenden Anbieter von Brettspielen, Trading-Card-Spielen und Spiele-Apps, wird von der Embracer Group abgespalten und startet als eigenständiges, börsennotiertes Unternehmen. Dieser Schritt ist Teil einer umfassenden Umstrukturierung von Embracer, das sich in drei separate Gesellschaften aufteilt. Die Trennung von Asmodee markiert den ersten großen Meilenstein in dieser Neuordnung.

Asmodees neue Unabhängigkeit und die finanzielle Ausgangslage

Asmodee erhält eine Finanzspritze von 400 Millionen Euro aus dem Verkauf der Mobilegames-Sparte Easybrain, um das Eigenkapital zu stärken und die hohe Schuldenlast von zuletzt 893 Millionen Euro zu reduzieren. Die finanzielle Stabilität soll es dem Unternehmen ermöglichen, seine Expansionsstrategie weiterzuverfolgen, insbesondere durch strategische Zukäufe.

Embracer hatte Asmodee 2021 für umgerechnet 2,75 Milliarden Euro übernommen. 2023 erwirtschaftete Asmodee einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro. Zum Portfolio des Unternehmens gehören 23 Studios und mehr als 300 Marken, darunter beliebte Spiele wie Catan, 7 Wonders, Ticket to Ride und Exploding Kittens, sowie namhafte Lizenzprodukte aus Universen wie Game of Thrones, Star Wars und Der Herr der Ringe.

Börsenstart und Auswirkungen auf Embracer-Aktionäre

Ab dem 7. Februar 2025 wird Asmodee an der Nasdaq Stockholm börsennotiert sein. Aktionäre der Embracer Group, die bis zum Handelsschluss am 3. Februar investiert waren, erhalten die neue Asmodee-Aktie automatisch. Diese Umstrukturierung hatte jedoch erhebliche Auswirkungen auf den Aktienkurs von Embracer: Am 4. Februar fiel der Kurs um 44 %, da der Wert der Asmodee-Anteile aus dem Gesamtwert herausgerechnet wurde.

Eine Analyse von Redeye gibt einen fairen Wert für Embracer nach der Abspaltung zwischen 7,3 und 18,2 Euro an, während Asmodee eine Marktkapitalisierung von durchschnittlich 29,6 Milliarden SEK (ca. 9,3 Euro pro Aktie) haben soll. Der finale Marktwert wird sich jedoch erst nach der Börseneinführung stabilisieren.

Zukunftsperspektiven von Asmodee

Asmodee setzt weiterhin auf Wachstum durch Zukäufe und eine hohe EBITDA-Marge jenseits von 18 %. Die Unabhängigkeit könnte dem Unternehmen mehr Flexibilität ermöglichen, sich auf seine Kernstrategie zu konzentrieren: Die Expansion in neue Märkte und die Entwicklung neuer Spiele.

Allerdings bringt die Eigenständigkeit auch Herausforderungen mit sich. Die hohe Schuldenlast muss abgebaut werden, und der Erfolg hängt stark von einer erfolgreichen Akquisitions- und Innovationsstrategie ab. Asmodee muss beweisen, dass es langfristig eigenständig erfolgreich sein kann.

Fazit

Die Abspaltung von Asmodee aus der Embracer Group ist ein bedeutender Schritt für den Brettspiel-Spezialisten. Mit der Kapitalunterstützung und der neu gewonnenen unternehmerischen Freiheit hat das Unternehmen das Potenzial, seine Marktstellung weiter auszubauen. Doch die kommenden Monate werden zeigen, ob die Strategie aufgeht und wie sich der Börsenwert entwickelt.

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